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Farbige Langträger in TT – ein Novum

    Unser Prototyp: Umlackiertes Hädl-Serienmodell

    Status Quo

    Die alten Sachsen waren toll. Bis zur Gründung des Wagenverbands bauten sie wunderschöne graue Wagen in einer eigenständigen Formensprache. Und die Anschriften erst! Serifenbetonte Antiqua-Schriften in weiß und gelb mit zarten Schatten – das lässt die Herzen mancher Nerds höher schlagen <3

    Dank moderner Druckverfahren können wir unserer Liebe zur filigranen Schrift inzwischen auch im Modell fröhnen. Doch ein Problem blieb immer ungelöst – bis heute: Farbige Langträger und Kopfstücke!

    Bis ca. 1912 wurden Teile der sächsischen Untergestelle in Farbe des Wagenkastens lackiert, nur die Achshalter und andere Kleinteile waren schwarz. Seit vielen Jahren war Konsens, dass sich das in Serienfertigung nicht sinnvoll nachstellen lässt, da die Fahrwerke aus einem Stück gespritzt werden. Abkleben, Schablonen, mehrfach-Lackierungen… nichts, was daheim beim Basteln funktioniert, eignet sich für die wirtschaftliche „Massen“produktion hunderter Teile. Bei allen bisherigen Serienprodukten beliebiger TT-Hersteller, auch bei unseren O-Wagen, mussten die Untergestelle daher schwarz bleiben. Es war Zeit, die Grenzen des Machbaren zu verschieben.
    Wir haben es geschafft!

    Modernste Technik für die ältesten Vorbilder

    Testlauf: Langträger
    Testlauf: Kopfstück mit Pufferbohle

    Herr Hadler hat mit uns über Wochen hinweg verschiedenste Ideen durchgespielt. Irgendwann rief er an und klang zufrieden – zuverlässiges Zeichen, dass irgendetwas richtig gut geworden ist. Und wie!

    Dank seiner unermüdlichen Arbeit gelang es, eine Lösung zu entwickeln, welche nicht nur farbige Langträger ermöglicht, sondern sogar erstmalig zu fein schattierten gelb-schwarzen Anschriften auch unterhalb des Wagenkastens führt. Wie fantastisch! Der Aufwand für mehrfarbig bedruckte Langträger an kleinen Güterwagen ist immens, aber das Ergebnis entschädigt für alles.

    Die Bilder der Prototypen zeigen Tests mit weißer Farbe – die deckt naturgemäß am schlechtesten. Für unsere Serien kommen natürlich die Farbtöne der Wagenkästen zur Anwendung, aber wenn es in Weiß schon klappt, dann immer. Das Verfahren ist nicht perfekt – und genau deswegen großartig! Die Farbe deckt nicht alle kleinen Winkel und Ritzen ab, jedoch sämtliche Flächen. Dadurch sehen die Teile in montiertem Zustand schon ab Werk leicht gealtert aus, was weitere Patinierungen sogar noch unterstützt.

    Damit ist der Weg frei für die Umsetzung des Sächsischen G3 der lfd. Nr. 316 in TT!