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Offene Wagen der Sächsisch-Böhmischen Portland-Cement-Fabrik, 2er-Set

    Das Modell

    Unsere Gedeckten Wagen der Sächsisch-Böhmischen Portland-Cement-Fabrik AG zu Dresden waren ein großer Erfolg. Beständig erreichten uns Wünsche nach einer Fortsetzung dieser Serie sowie nach mehr offenen Güterwagen. Wir liefern! Als Überraschungsneuheit 2024 wird die Serie wird mit einem wunderbaren Zweier-Set fortgesetzt. Offene Güterwagen kann man bekanntlich nie genug haben!

    Die Wagen bieten wie gewohnt alle Finessen. Speichenräder und Stangenpuffer sind zumindest bei uns selbstverständlich – aber dann ist da noch diese Bedruckung! Selbst auf einem sehr hellgrauen Wagen haben wir die Anschriften für Bremsausrüstung, Ladegewicht und Co noch weiß grundiert – ein Detail, welches geradezu danach schreit, im Rahmen einer richtig schönen Alterung hervorgehoben zu werden. Und dieses kleine Fabrikschild unten am Langträger – haben wir wirklich….?

    Vom Vorbild zur Geschichte

    Die real existierende Sächsisch-Böhmische Portland-Cement-Fabrik Aktien-Gesellschaft wurde 1899 in Dresden gegründet. Sie expandierte schnell und besaß später ein Zementwerk nahe Lobositz. Für die Produktion wurden u.a. Kalkstein, Tonmineralien und Schiefer benötigt, außerdem Brennstoffe für das Werk. Ein Teil dieser Rohstoffe konnte aus dem eigenen Kalkwerk bei Hohenelbe bezogen werden. Geeignete offene Wagen für solche Transporte ließen sich in Wahrheit von den Staatsbahnen anmieten – aber dann hätten wir keine schönen Wagen mit Werbebeschriftung!

    Unsere Geschichte nimmt daher an, dass die AG für ihre Rohstoff-Transporte immer mehr eigene Wagen beschaffte. Diese pendelten zwischen den Tagebauen und nahen Gruben sowie dem Hauptwerk bei Lobositz hin und her. Entsprechend haben wir einen gebremsten 15t-Wagen nach preußischem Musterblatt IId2 umgesetzt. Dieser muss bereits um 1901 entstanden sein. Sein ungebremster Begleiter mit modernerer Fahrwerkstechnik entstand erst 1908.

    Der erste Weltkrieg bedingte auf der einen Seite eine extreme Rohstoff-Nachfrage bei gleichzeitigem Wagenmangel – eine Ausrede, welche schon für unsere gedeckten Wagen her gehalten hat. Auf der anderen Seite wurden immer mehr Männer zum Kriegsdienst eingezogen – insbesondere unter einfachen Arbeitern wie Wagenbremsern herrschte ein akuter Mangel. Deswegen ließ die AG ihre Wagen im Rahmen einer anstehenden Revision im Jahre 1916 mit fortschrittlichen Luftdruckbremsen bzw. -leitungen ausrüsten. Eine Bremsprobe nach Umsetzen der Lok erfordert sehr viel weniger Zeit und Personal als eine handgebremste Fahrt mit zig besetzten Häusern – entsprechend einfacher wurden die dringend benötigen Transporte, was der Fabrik einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren Mitbewerbern einbrachte. Klingt doch überzeugend, oder?

    Übrigens: Nach unseren Recherchen besaß die gewählte Vorbildfirma wirklich eigene Wagen! Dies waren allerdings Selbstentlader und sie wurden erst in den 1920er Jahren beschafft – womöglich für Sand. Als bekennende Epoche-I-Fans wollten wir natürlich ein paar Jahre früher dran sein 😉

    • Set-Artikelnummer: Hädl 0115550-04

    Status: lieferbar