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Prost! Das Dreggscher Finsterbräu lebt

    Anlässlich unseres Sondersets Kulinarisches Sachsen kam gelegentliche Fragen nach dem Vorbild der Wagen auf. Auf der Seite zum Set haben wir bereits einiges dazu geschrieben. Hiermit möchten wir den Beleg nachreichen:

    Die Brauerei Finsterbräu existiert wirklich! Sie steht gleich neben anderen Versatzstücken aus Dreggsch – in unserer Werkstatt, in der tagtäglich feine Ideen für noch feinere Modelle entstehen.

    In seltenen Momenten ringen wir uns einige Stunden unserer wertvollen Modellbahnzeit ab, um zu Kittel und Kochtopf zu greifen. Das taten wir schon lange bevor wir uns dem serienmäßigen Waggonbau gewidmet haben. Beschwingt durch hopfenbasierte Kaltgetränke entstehen zu solchen Okkassionen geruchsintensive dickflüssige Massen, welche in zylindrischen Lagerbehältnissen längerfristigem Kontakt zu sehr bedacht gewählten Hefestämmen aufbauen. Dieses blubbernde Gesöff möchte man niemandem antun, daher schummeln wir je nach Bedarf Zucker und Hopfenextrakte hinzu und schnüffeln vorerst nur daran. Gerüchte, wonach ausgerechnet bei diesem Prozess unsere meisten Projektideen entstehen, sind natürlich frei erfunden.

    Kritischer Moment: Die erste Verkostung.

    Wenn sich das Gebräu nach einigen Wochen beruhigt hat, kann die Verkostung folgen. Nur wenn es einfach nicht aufhört zu brodeln werden sogar wir skeptisch. Falls wir nach den ersten Gläsern noch können, füllen wir das Zeug sicherheitshalber in fest verschließbare Flaschen um. Bei einer kürzlich durchgeführten Verprobung zeigte sich, dass die Suche nach möglichst potenten Übervergärern nicht wirklich die beste Idee war. Mit der Geschäftsleitung außer Gefecht griff unsere Vertriebsente zum Stift und stellte fertig, was die selbsternannten Chefs begonnen hatten.

    Die edel etikettierten Stoffgemische werden noch einige Zeit eingelagert. Soll gut für den Geschmack sein. Außerdem müssen wir erst mal auskatern. Vier Wochen später erfolgt der Antrunk. Danach stehen wir immer wieder vor der Frage, was wir mit der Brühe eigentlich machen sollen.

    Zu einer dieser Begebenheiten kam der Wunsch nach einem eigenen Gleisanschluss auf um die möglichst weitflächige Verteilung zu gewährleisten. Über die Frage, ob wir damit lieber Bierkühlwagen oder Unkrautvertilungszüge befüllen sollten, herrschte noch Uneinigkeit, als der Ablehnungsbescheid von der DB eintraf. Im Zuge der fachgerechten Entsorgung der somit nicht mehr verteilbaren Überproduktion gelangten wir zu dem Entschluss, den Gleisanschluss der Brauerei Finsterbräu wenigstens im Modell selbst herzustellen.

    Henne-Ei-Problem gelöst: Das Bier war vor dem Bierkühlwagen da!

    Es folgte eine bislang einmalige Werbekampagne, welche uns selbst in Fachzeitschriften und Messehallen führen sollte. Am Ende hatten wir nicht nur hübsche Bildchen, sondern sogar mehrere echte Bierwagen, welche mittlerweile seit 1890 die TT-Welt mit Finsterbäus Kellerbier, Klosterbräu und Teufelsbock versorgen. Prost!

    Der Plan.
    Das Ergebnis. Fast idyllisch. Ob’s künftig noch eine Fortsetzung gibt?